Gesellenfreisprechung der Bauinnung Rothenburg/Uffenheim
Bei der Freisprechungsfeier der Bauinnung Rothenburg/Uffenheim haben am Samstag, 19. Oktober 2024 5 Maurergesellen, 9 Zimmerergesellen und 1 Stuckateur-Geselle ihre Gesellenbriefe erhalten.
Die Veranstaltung im Gasthof „Zum Ochsen“ wurde von der Musikgruppe „Bernemer Berchzwetschgen“ festlich umrahmt.
Obermeister Max Kamleiter begrüßte als Ehrengäste den stellvertretenden Landrat Stefan Horndasch, Oberbürgermeister Dr. Markus Naser, den Kreishandwerksmeister Werner Kamm, Fachoberlehrer Hans-Marin Henninger von der Berufsschule Neustadt/Aisch und Werner Zahn vom BTZ der Handwerkskammer Mittelfranken.
Stellvertretender Landrat Stefan Horndasch überbrachte die Grüße von Landrat Dr. Jürgen Ludwig und bezeichnete den Festtag für die frei zu sprechenden Handwerker als „Meilenstein“. „Wir sind stolz auf die Handwerksbetriebe, die in unserer Region fest verwurzelt sind.“ Die insgesamt 15 Absolventen der Gesellenprüfung nannte er Botschafter „für die Bodenständigkeit unseres Handwerks“. Das Baugewerbe stehe vor großen Herausforderungen. „Nehmen Sie den neuen Weg mit Mut und Optimismus an.“
Oberbürgermeister Dr. Markus Naser meinte in seinem Grußwort: „Ohne unsere Handwerker würde bei uns gar nichts mehr gehen. Mit Ihrer Berufswahl haben Sie die richtige Entscheidung getroffen, denn Ihre Berufe sind voll zukunftsfähig.“ Auch die Stadt Rothenburg o.d.T. sei stolz auf die vielen Handwerksbetriebe in der Region. Zur wirtschaftlichen Situation führte er aus, dass die Stadt Rothenburg o.d.T. immer darauf achte, dass regionale Betriebe bei Vergaben berücksichtigt werden. Zur Standortschließung eines Rothenburger Traditionsunternehmens bemerkte er: „Auch wenn 650 Arbeitsplätze weggefallen sind – es war nicht die ultimative Kataststrophe, vor der wir alle Angst hatten.“ In der Stadt stünden aktuell mehrere Großprojekte an: Sanierung der Valentin-Ickelsamer-Mittelschule, Sanierung der Topplerschule und das Baugebiet Himmelweiher. Als große Probleme bezeichnete er die Nachwuchs- und Nachfolgesituation sowie die überbordende Bürokratisierung. „Warum vertraut man den Handwerkern nicht, dass sie in der Lage sind mit ihren Werkzeugen auch richtig umzugehen?“ Über seinen persönlichen Bezug zum Handwerksberuf meinte er selbstkritisch: „Ich war immer nur Handlanger und habe dabei gelernt, was ich alles nicht kann.“ Seinen allerhöchsten Respekt verdiene die Heimatverbundenheit der jungen Leute, „die hier leben und arbeiten wollen“.
Kreishandwerksmeister Werner Kamm begann sein Grußwort mit der alten Redensart „Übung macht den Meister“. „Sie erhalten heute ihre Gesellenbriefe und haben ausgezeichnete Ergebnisse erreicht.“ Die 15 frisch gebackenen Gesellen hätten fundierte Fachkenntnisse, handwerkliches Können und Durchhaltevermögen bewiesen. Ihre Kompetenzen würden mit den umfangreichen theoretischen Kenntnissen weit über das Handwerk hinaus gehen. „Fachkräfte wie Sie sind der Motor unserer Wirtschaft und eine tragende Säule in unserem Land.“ Je besser die Zusammenarbeit zwischen Ausbildungsbetrieb und Berufsschule sei, desto größer sei der Erfolg des Auszubildenden. „Bleiben Sie neugierig, offen und lernbereit und nehmen Sie die Herausforderungen der beruflichen Weiterbildung an.“ Er dankte ganz besonders allen Lehrkräften und Ausbildern und allen, die die jungen Leute mit Rat und Tat gefordert und gefördert hätten. „Wer sich über die eigene Leistung freuen kann, gewinnt auch Mut und Kraft für den weiteren Weg. Gott schütze das ehrbare Handwerk.“
Fachoberlehrer Hans-Martin Henninger von der Neustädter Berufsschule richtete an seine ehemaligen Schüler folgende Wünsche: „Verliert nicht Euren Humor und Euer Selbstbewusstsein, nehmt Herausforderungen an und habt bei schwierigen Fragen immer Menschen, an die Ihr Euch wenden könnt. Es war eine schöne Zeit mit Euch – viel Glück und Erfolg.“
Obermeister Max Kamleiter betonte noch einmal: „Sie sind gefragte Leute. Sie gehören zu den 5,6 Millionen Menschen, die in über 1 Million Handwerksbetrieben in Deutschland arbeiten und ihr Handwerk in Theorie und Praxis bestens verstehen. Alfred Schubart, stellvertretender Innungsobermeister und Sieglinde Rauch, Geschäftsführerin der Bauinnung Rothenburg/Uffenheim überreichten den erfolgreichen Absolventen der Prüfung die Gesellenbriefe: den Maurergesellen Simon Dürr aus Rothenburg (Fa. Johann Stein, Wachsenberg), Lopez Miguel Liedtke aus Schillingsfürst (Fa. Sindel, Dombühl), Phillip Mühleck aus Gebsattel (Fa. Pümmerlein, Insingen), Lukas Sturm aus Rothenburg (Fa. Johann Stein, Wachsenberg), Lukas Wuzel aus Rothenburg (Fa. Johann Stein, Wachsenberg), den Zimmerergesellen Simon Geißendörfer aus Großharbach (Fa. Steinmetz, Rudolzhofen), Paul Kamm aus Buch am Wald (Fa. Friedrich Schurz, Leipoldsberg), Felix Kelp aus Markt Nordheim (Fa. Steinmetz, Rudolzhofen), Moritz Krämer aus Adelhofen (Fa. Steinmetz, Rudolzhofen), Marlon Model aus Rothenburg (Fa. Kamleiter, Schillingsfürst), Andreas Obermeyer aus Bieg (Fa. Hans Krauß, Schwabsroth), Janne Schurz aus Dombühl (Fa. Holger Krauß, Frommetsfelden), Falko Seitz aus Uffenheim (Fa. Steinmetz, Rudolzhofen), Paul Vorlaufer aus Gebsattel (Fa. Kamleiter, Schillingsfürst), dem Stuckateur-Gesellen Robin Elster aus Leutershausen (Fa. Schmidt, Großharbach).
Simon Dürr und Simon Geißendörfer haben von der Regierung von Mittelfranken einen Staatspreis für ihren hervorragenden Abschluss an der Berufsschule erhalten. Beide sind Innungssieger 2024 mit einem Schnitt von 1,3 (Simon Geißendörfer) und 1,4 (Simon Dürr).
Text von Herrn Gisbertz (FLZ)