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Jahreshauptversammlung: Energieverbrauch optimieren

Informierte über den CO2-Klimapass für Zimmereibetriebe: Jochen Winning.

Ende April fand die Jahreshauptversammlung der Fachgruppe Zimmerer in der Bauinnung Rothenburg-Uffenheim statt. Zentrales Thema war dabei der Klimapass und wie die Betriebe diesen einfach erstellen können.

Handwerksbetriebe müssen wissen, wie sich CO²-Emissionen in Zusammenhang mit Baumaßnahmen errechnen lassen. Das Thema stand deshalb jetzt im Mittelpunkt der Hauptversammlung der Bauinnung Rothenburg-Uffenheim. Fachmann Jochen Winning informierte über den CO²-Klimapass. Der Rechtsanwalt ist Geschäftsführer der Gesellschaft für Klimaschutz, einer Tochtergesellschaft des Verbandes der Holzindustrie. Von dort aus wird die gesamte Wertschöpfungskette im Holzbereich vom Sägewerk bis hin zum Fertighaus in Bayern und Thüringen betreut. Zudem erfolgen arbeits- und tarifrechtliche Beratungen.

Jochen Winning stelle zunächst zwei grundsätzliche Fragen in den Raum. Wo kommen Emissionen in meinem Zimmereibetrieb her und wie kann ich Emissionen einsparen? Um das festzustellen, gebe es ein einfach zu bedienendes CO²-Berechnungstool, mit dem sich die Emissionen kostenfrei berechnen lassen. Hier müsse man zunächst den Wärme- und Kraftstoffverbrauch des Betriebs in das Programm eingeben. Dazu kommt dann die Art der Energieerzeugung, etwa durch Strom, Gas oder Fernwärme. Die Arbeitswege der Mitarbeitenden, die keinen Firmenwagen nutzen könnten, müssten ebenfalls beleuchtet werden. Kommen sie mit dem Pkw, zu Fuß oder dem Fahrrad zur Arbeit? Können sie den öffentlichen Nahverkehr nutzen? Wie ist die generelle Anbindung an den ÖPNV?

Wie ist das Wasser- und Abfallaufkommen des Betriebes? Wie viel Frischwasser wird benötigt, wie viel Abwasser entsteht? Welcher Abfall fällt an? Das seien einige der hier zu beantwortenden Fragen, erklärte er. Relevant sei ferner, ob es gemischte Abfälle gebe oder getrennt werden könne, vor allem nach Papier, Pappe und Kartonagen, Leichtverpackungen, Kunststoff oder Glasabfällen? Auch müssten die Kapitalgüter wie Maschinen, Gebäude, Fahrzeuge, die Hardware und die Elektronik des Betriebs in das Programm eingegeben werden. Wenn alle Daten eingepflegt seien, könnten die fertige CO²-Bilanz sowie ein umfassender Emissionsbericht des Betriebs als Datei exportiert werden. Dieser Bericht helfe dabei, Emissionen zu verstehen und zu steuern, so Winning.

Da Holz ein nachwachsender Rohstoff sei, der CO² speichere, werde die Menge des im Betrieb verarbeiten Holzes ebenfalls in die Berechnung einbezogen. Mit den daten im abschließend erstellten Klimapass sei die Energiebilanz des Betriebes übersichtlich dokumentiert und mit anderen Betrieben vergleichbar, was die Möglichkeit biete, den Energieverbrauch zu optimieren. Letztendlich sei dann die Politik aufgerufen, Anreize für die Betriebe zu schaffen, ihre Energiebilanz zu optimieren, so der Fachmann weiter.

Obermeister Max Kamleiter wies auf den Vorteil einer Innungsmitgliedschaft hin, wodurch das Tool zur energetischen Betriebsbilanzierung dann kostenlos zur Verfügung gestellt werde. In seinem Jahresrückblick betonte er, dass das digitale Bauantragsverfahren im Landkreis Ansbach inzwischen angelaufen. Sei. Auch Tarifgespräche fänden aktuell statt: So fordere die Gewerkschaft 500 Euro mehr im Monat für jeden Beschäftigen in der Baubranche, vom Azubi bis zum Meister. Derzeit befänden sich die Tarifverhandlungen im Schlichtungsverfahren. Diskutiert wurde auch über die Satzung: Die geltende stammt noch aus dem 1960er-Jahren und muss aktualisiert werden. Hier wurde seitens der Mitglieder Handlungsbedarf signalisiert.

Text: Margit Schwandt

Obermeister Max Kamleiter begrüßt die Innungsmitglieder zur Jahreshauptversammlung.

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