Frühe Dunkelheit, Nebel und Rutschgefahr durch Regen und Bodenfrost: Herbstwetter erhöht das Unfallrisiko, nicht zuletzt für Beschäftigte am Bau. Deshalb müssen Baustellen rechtzeitig an die Witterungsbedingungen angepasst werden. Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) gibt Tipps, damit Unternehmen und Beschäftigte sicher durch den Herbst kommen.
Nasser Untergrund oder schlechte Sichtverhältnisse können Ursache für Rutsch-, Sturz- und Stolperunfälle sein. Doch schon mit einfachen Maßnahmen lassen sich Baustellen sichern und Unfälle vermeiden. „Wichtig ist, die Baustellen rechtzeitig auf den Herbst vorzubereiten. Um sicher arbeiten zu können, müssen zum Beispiel künstliche Lichtquellen her“, sagt Bernhard Arenz, Leiter der Hauptabteilung Prävention der BG BAU.
Ausreichend Licht für gute Sicht
Morgens und ab dem späten Nachmittag sind die Sichtverhältnisse in den Herbstmonaten oft schlecht. Künstliche Beleuchtung erhöht die Sicherheit am Bau. Am besten ist eine Beleuchtung mit einer breit strahlenden oder asymmetrischen Lichtverteilung. Bei der Beleuchtungsstärke gilt: Verkehrswege erfordern mindestens 20 Lux. Je nach Tätigkeit sind bis zu 500 Lux notwendig. Gefahrenbereiche und wichtige Verkehrswege lassen sich besonders hervorheben, zum Beispiel durch eine andere Lichtfarbe oder durch eine mindestens doppelt so hohe Beleuchtungsstärke wie in der Umgebung. Für den zuverlässigen Einsatz müssen Lichtquellen regelmäßig gewartet und gereinigt werden.
Stolperfallen vermeiden
Nasse und rutschige Oberflächen erhöhen die Unfallgefahr auf Baustellen. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt kommen durch überfrierende Nässe und Bodenfrost weitere Gefährdungen hinzu. Deshalb müssen Arbeitsplätze und Verkehrswege regelmäßig geräumt und von Laub befreit werden. Auch Gerüste, Laufstege und Treppen müssen sauber gehalten und gegebenenfalls gestreut werden, um ein Ausrutschen zu verhindern. Gerüstplanen können zusätzlich gegen schlechte Witterungsbedingungen schützen.
Schutz durch Kleidung
Wasser- und winddichte Wetterschutzkleidung schützt vor chronischen Atemwegs- oder Gelenkerkrankungen. Außerdem sollte die Kleidung gut sichtbar sein. Denn gerade in der dunklen Jahreszeit kann leuchtende und reflektierende Warnkleidung Unfälle verhindern. Kleidung mit Reflexstreifen ist auch bei schlechten Sichtverhältnissen oder Dunkelheit aus bis zu 150 Metern Entfernung zu erkennen. Die Anforderungen an Farbe und Leistungsklasse der Warnkleidung richten sich nach den jeweiligen Gefährdungen. Nähere Informationen dazu sind in der DGUV Information 212-016 zusammengefasst.
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