„zimmern rockt!“ – so heißt unser Jahresmotto 2021. Denn Menschen aus dem Zimmerer- und Holzbaugewerbe haben nicht nur Holz im Sinn, sondern vielfältige Interessen, so wie Lukas Ochsenbauer aus Falkenberg im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn. Der 23-jährige ist Zimmerer, leidenschaftlicher Plattler und Goaßlschnalzer.
Mit 50 Jahren hat sich Markus Andres aus München für einen beruflichen Neustart entschieden: Im vergangenen September startete er eine Zimmerer-Lehre. Vor kurzem haben darüber auch Fernsehen, Radio und Zeitung berichtet.
Berufsschullehrer Alexander Sedlmaier kniet auf einem Miniaturdach aus Holz und hält einen Sparrennagel in die Kamera, sein Kollege Andreas Schillinger filmt ihn – so sieht Homeschooling für die BGJ-Zimmerer/Zimmerinnen an der Berufsschule Traunstein aus. Vor kurzem stand das Thema „Sturmsicherung am Dach“ auf dem Lehrplan.
Für den 22-jährigen Gesellen Peter Knauer war klar: Er möchte im Zimmererhandwerk bleiben, aber: „Ich will in meinem Beruf noch weiterkommen.“ Deshalb hat er sich für eine Fortbildung zum „Vorarbeiter Holzbau und Bauen im Bestand“ entschieden, diese fand erstmals im Homeoffice statt.
Wären es normale Zeiten, würden Teamleitung und Trainer der Zimmerer-Nationalmannschaft aktuell das Team neu aufstellen. Aber coronabedingt ist noch nicht entschieden, welche Teilnehmer aus dem Zimmerer Contest und welche Landessieger von 2020 in die Mannschaft aufgenommen werden. Sobald es die Situation zulässt, werden die Sichtungstrainings stattfinden. Was jedoch feststeht, ist der WM-Kandidat bei den WorldSkills 2022 in Schanghai: Zimmerergeselle Philipp Kaiser!
In den Weihnachtsferien hat der angehende Zimmerer Maxi Kirr sein Wissen aus dem Berufsgrundschuljahr bereits angewandt: „Gemeinsam mit meinem Bruder und meinem Papa habe ich eine Futterraufe aus Holz für unsere Schafe gebaut", erzählt der 16-Jährige aus Pittenhart (Landkreis Traunstein) und: „Dafür habe ich zum Beispiel die Zapfenverbindungen gebraucht, die wir im BGJ gelernt haben.“
Die angehende Zimmerin Christina Hartl (17) vermisst den Praxisunterricht im Berufsgrundschuljahr. Denn seit Mitte November sitzt sie im Homeoffice. Deshalb übt sie zuhause in Palling (Landkreis Traunstein) die Zimmerer-Praxis: Vor kurzem hat sie mit ihrer Schwester und Vater Ludwig Hartl, selbst Zimmermeister, einen Anbau aus Holz errichtet.
Ein Vierteljahrhundert arbeitete Markus Andres als selbstständiger Messebauer – doch dann kamen die Corona-Pandemie und damit Existenzängste. Deshalb startete der 50-Jährige im vergangenen September eine Zimmerer-Ausbildung beim Innungsbetrieb Zimmerei Leopold Göring in Starnberg. Andres sagt: „Das Zimmererhandwerk hat mir die Haut gerettet.“